(Berlin, 17.03.2016) Die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes e.V. stiegen in 2015 erneut um 10,1 Prozent auf 209,0 Mrd. Euro an.
Schon über 20.300 Kunden nutzen bereits die Vorteile der Finanzierungsalternative Factoring (plus von 7,6 %), gerade im Mittelstand. Daher steigt auch die Factoring-Quote weiter auf nunmehr 6,9 Prozent (gemessen alleine am Umsatz der Mitgliedsunternehmen des Deutschen Factoring-Verbandes e.V.im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt - BIP).
Factoring konnte in 2015, wie schon im Jahr zuvor, an das gute Wachstum des Vorjahres anknüpfen. Erneut wurde mit dem Gesamtumsatz von fast 210 Mrd. Euro eine neue Bestmarke erreicht. „Factoring wächst weiter – und dies mit erfreulicher und gesunder Dynamik“ fasst es Joachim Secker, Sprecher des Vorstandes des Deutschen Factoring-Verbandes e.V., zusammen.
Die Zahlen des Deutschen Factoring-Verbandes sind dabei maßgebliche Benchmark des gesamten deutschen Factoring-Marktes: Die Mitglieder des Verbandes repräsentieren über 98 Prozent des verbandlich organisierten Factoring-Marktes in Deutschland, gemessen am Factoring-Umsatz.
Internationales Factoring
2015 war ein sehr gutes Jahr für Produkte „made in Germany“. Deutschland exportierte in 2015 Waren im Wert von rund 1,2 Billionen Euro, der Wert der Importe lag bei 948 Milliarden Euro, beides neue Höchststände. Davon konnte auch das internationale Factoring mit einem Plus von 23,6 Prozent profitieren, angestiegen auf nunmehr 59,6 Mrd. Euro. Besonders im Export-Factoring brummten deutsche Warenausfuhren mit einer Zunahme von 24,2 Prozent auf 55,8 Mrd. Euro; im Import gab es einen Zuwachs von 15,4 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro.
Veränderungen gab es auch im Ranking der wichtigsten Partnerländer und -regionen im Factoring, wobei Osteuropa und Benelux sich unverändert zeigten. Frankreich verlor nun erstmals einen Rankingplatz, Großbritannien konnte indes nach längerer Zeit wieder einen Platz gutmachen. Griechenland stürzte nochmals einen Platz ab, gleiches in Spanien; auch Skandinavien verlor nochmals zwei Plätze, nachdem hier schon im Vorjahr drei Plätze verloren worden waren. Österreich stieg um gleich vier Plätze auf, die sonst robuste Schweiz fiel drei Plätze ab.
Factoring-Branchen und Volumen
Es dominierten in den TOP 5 wiederum Handels- und Handelsvermittlung, Fahrzeugbau, Herstellung Metallerzeugnissen/Maschinenbau, Dienstleistungen und (neu) Elektronik/elektronische Bauteile. Der Fahrzeugbau konnte sich auf Platz zwei hocharbeiten und damit gleich zwei Plätze gut machen, was offenbar der guten Exportlage geschuldet war.
Der langfristige Trend hin zum Inhouse-Factoring und weg vom Full-Service-Factoring hat weiter Fahrt aufgenommen: Die Inhouse-Variante des Factoring-Geschäfts nahm um 3,8 Prozentpunkte zu, auf 79,5 Prozent. Klassisches Full-Service-Factoring macht nur noch 13,5 Prozent aus, bei einem Minus von über fünf Prozentpunkten im letzten Jahr. Zugelegt hat Fälligkeits-Factoring mit nun knapp über sieben Prozent (2014: 5,8 Prozent).
Ausblick
Für 2016 ist mit weiteren neuen Akteuren und Veränderungen auf dem deutschen Factoring-Markt zurechnen, was sechs Neuaufnahmen in den Verband belegen, bei gleichzeitig weiter anhaltender Marktkonsolidierung. Die grundsätzlichen Aussichten im Factoring für die Verbandsmitglieder fallen damit für die mittelfristige Zukunft positiv aus: Die Mitglieder gehen so auch mit Optimismus ins Jahr 2016: 12 Prozent der Mitglieder sehen eine sehr gute Prognose, 32 Prozent der Mitglieder eine „gute “, 52 Prozent eine immerhin „befriedigende“ Geschäftsentwicklung voraus und nur vier Prozent geben eine ausreichende Tendenz an. Factoring bleibt gerade auch in ökonomisch gegenwärtig wieder unruhigeren Zeiten ein verlässlicher Partner in der Finanzplanung, im Mittelstand, aber auch für größere Unternehmen.
Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.V.Sie sind Experte für die Themengebiete Factoring, Leasing und Finanzwesen. Sie suchen eine Möglichkeit, Ihre Fachbeiträge publikumswirksam zu platzieren?